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Rottnest Island


Vor Perth liegt Rottnest Island. Und genau dorthin ging es heute. Nach einer anständigen Studentenhausparty hiess es, früher aufstehen als für die Schule. Um 7:30 in der Früh wurden wir in Scarborough vom Shuttlebus aufgegabelt, der uns nach Hillarys brachte. Ich war wiederum mit Simu, Moritz und Sebi unterwegs. Diesmal waren noch Lena, Melanie und Sarah, drei Schweizer Damen aus meiner Klasse, dabei. Wir hatten zwar unabhängig voneinander gebucht, entschlossen uns aber kurzerhand, die Insel gemeinsam zu besichtigen.


Am Hafen von Hillarys nahmen wir unsere Velos und die Schnorchelausrüstung entgegen. Erstere wurden auch sogleich auf die Schnellfähre verladen. Die Überfahrt dauert 40 Minuten und obwohl die See nicht sonderlich rau war, wurde man ordentlich durchgeschaukelt. Das Gehen auf und unter Deck könnte man, gelinde gesagt, als Torkeln bezeichnen. Jedenfalls wurde mir nur ein bisschen schlecht. Ob es vom gestern getrunkenen und noch nachwirkenden Alkohol herrührte, weiss man nicht. Wenn man noch mit weichen Knie und weisser Gesichtsfarbe wieder auf festem Boden stehend, sein Fahrrad entgegennimmt und sich aufmacht, Rottnest zu erkunden, stellt man schnell fest, dass die Strassen autofrei sind. Bis auf Polizei, Ranger und Müllabfuhr sind keine motorisierten Fahrzeuge vorzufinden, was das Fahren enorm entspannter macht. Die Insel ist in ca. 3.5 Stunden per Velo zu umrunden also nicht wirklich gross. Die Landschaft ist aber abwechslungsreich und verschiedene Aussichtspunkte und malerische Strände mit türkisem Wasser laden zum Verweilen und Schnorcheln ein, sodass man fast automatisch mehr Zeit verbringt. Wir zum Beispiel umrundeten die Insel nicht vollständig... Man macht hier schnell mit den Namensgebern der Insel Bekanntschaft, den Quokkas. Als Anno dazumal die Holländer die Insel entdeckten, fanden sie Tiere vor, die sie für Ratten hielten und nannten die Insel sogleich "Rottnest", was soviel wie, nicht allzu schwierig, "Rattennest" heisst. Dabei sind die Quokkas der Familie der Macropodidae zuzuordnen. Klingt sehr belesen, nicht? Okay, ich hab's von Wikipedia. Und dort wird gesagt, dass Quokkas zur Känguru-Familie gehören. Folglich sind es Beuteltiere, haben lange, kräftige Hinterbeine und kürzere Vorderbeine sowie einen dicken, langen Schwanz. Sie sind etwa so gross, wie eine gemeine Katze. Man kann sich also vorstellen, wie härzig diese Tiere sind, einfach jöööh! Wir sassen vor der Bakery, die wir als Erstes aufsuchten, genossen einen superfeinen Berliner also "Doughnut with Jam", als sich ein Quokka auf der Suche nach Essbarem zu uns unter den Tisch gesellte, sehr niedlich.


Quokka

Hier nun im Detail zu erzählen, was wir alles gemacht haben, wäre vermutlich etwas langweilig. Ich versuche darum, mich kurz zu halten. Grundsätzlich fuhren wir im Uhrzeigersinn um die Insel und nahmen Abkürzungen durch die Mitte. So kamen wir an den beiden Leuchttürmen vorbei, der kleinere an der Küste, der höhere im Zentrum. Wir nahmen an einer Führung durch Letzteren teil. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass die Glühbirne viel kleiner ist, als ich erwartet hatte und dass die tonnenschweren Fresnellinsen mit einem kleinen Servomotor gedreht werden. Dieser Leuchtturm ist der höchste Punkt der Insel, entsprechend gut ist die Aussicht von oben. Man sieht zum Beispiel die Skyline von Perth oder das eine Windrad, welches 80% der Stromversorgung von Rottnest Island abdeckt. Wir mühten uns den ganzen Tag mit vom Gepäckträger herunterfallender Schnorchelausrüstung ab, da ist es nur recht, wenn man auch schnorcheln geht. Wir erkundeten das Schiffswrack "The Shark", ein ehemaliges Güterschiff, das auf ein Riff lief und sank. Aus dem Wasser ragt noch die Winde, der Rest lässt sich unter Wasser mit viel Vorstellungskraft zusammensetzen. Ein bisschen unheimlich war es schon, da man ja nicht wirklich weiss, was für Wesen sich in den Schatten versteckt halten, der Name des Schiffs trägt da nicht zur Milderung bei.


Schiffswrack "The Shark"

Als Tagesausflügler muss man Rottnest Island mit der letzten Fähre bereits um 16:30 verlassen. Das ist schade, wenn man bedenkt, dass das Bestaunen des Sonnenuntergangs von der Insel aus ein krönender Abschluss des Ausflugs gewesen wäre. Stattdessen genossen wir ihn halt von einem Pub aus bei einem kühlen Cider, auch nicht schlecht. Eine Denkaufgabe für euch zum Schluss: Die Fastferry-Crew verbringt täglich 1-1.5 Stunden mit be- und abladen der Fahrräder. Warum mietet man die Velos nicht gleich auf der Insel? Dies wäre weniger stressig für die Crew und weniger mühsam für die Gäste. Ausserdem könnte so Diebstahl besser verhindert werden. Wir zerbrachen uns den Kopf über diese Frage, mindestens eine Minute lang, konnten sie aber bis heute nicht beantworten.

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