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Roadtrip Tag 4, Kalbarri National Park

Aktualisiert: 21. Aug. 2019


Der Akku meines Laptops hielt für drei kurz angebundene Beiträge. Den Rest des Roadtrips rekapituliere ich, während ich schon wieder zurück in Perth bin - hiess es, als ich diesen Beitrag zu schreiben begann. Tatsächlich schreiben wir schon das Jahr '16, Anfang Februar und ich befinde mich auch nicht mehr in Perth, sondern in Nannup. Lasst uns darum glauben, es sei immer noch das oben geschriebene Datum! Heute stand ich zur Abwechslung mal früh, um 06:30 Uhr auf. Zu dieser Zeit ist es hier seit zwei Stunden hell und der Sonnenaufgang schon eineinhalb Stunden her. Item, ohne Frühstück düste ich los in den Kalbarri National Park. Er ist bekannt für seine imposanten Schluchten, die sich der Murchison River während Millionen von Jahren auf seinem 550km langen Weg aus dem west-australischen Inland bis zum Indischen Ozean gefressen hat. Die Fahrt begann harmlos mit einer befestigten Strasse, endete aber auf halbem Weg als unbefestigte Piste. Da nirgendwo ein "4x4 only"-Schild zu sehen war, konnte ich es meinem Auto also auch zumuten. Es war scheinbar wirklich so gedacht, denn es begegneten mir andere Fahrzeuge, mit denen ich umgekehrt wäre. Ihr merkt, worauf das hinausläuft. Genau, diese Strasse war eine Holperpartie der Extragüte, was ich bisher nur so auf Panzerpisten erlebt hatte. Es sah auch ganz so aus, als wären Raupenfahrzeuge auf dieser Strasse unterwegs gewesen, als sie matschig war. Wegen der Vibrationen hörte ich beinahe schon die Schrauben umherfallen. Na ja, ich würde nicht so schreiben, wenn ich es nicht geschafft hätte. Natürllich tat ich das!


Unbefestigte Strasse

Der Aufwand und die Anspannung zahlten sich aber mit atemberaubenden Anblicken aus! Zuerst ging ich zur Z-Bend, der Z-Schlaufe, wo ich eine kleine Wanderung machte. Es war erst 08:30 Uhr, die Hitze aber bereits erdrückend. Vom Aussichtspunkt ging es steil hinunter in die Schlucht. Der Murchison ist zu dieser Jahreszeit beinahe ausgetrocknet und mehr ein stehendes als ein fliessendes Gewässer. Entsprechend abgestanden sieht das Wasser aus und riecht es auch in unmittelbarer Nähe. Doch dies wird sich in wenigen Monaten ändern, wenn hier die Regenzeit beginnt und flutartige Niederschläge den Fluss wieder anschwellen lassen.


Z-Bend

Weiter ging es zur berühmtesten Formation des National Parks, zum Nature's Window mit dem darunter liegenden Loop. Obwohl ich Ersteres bereits mehrfach auf Fotos gesehen hatte, beeindruckte es mich doch sehr, was die Natur manchmal für Sachen treibt. Nicht zu vergessen ist auch der Loop. Wie der Name schon sagt, ist es eine Schlaufe, die sich so schön und weit im Tal biegt, dass sie gar nicht auf einem Foto Platz fand. Auf der Aussenseite der Schlaufe, wo sich das Nature's Window befindet, geht es steil in die Tiefe, auf der Innenseite aber geht ein sanfter Hügel über in einen Strand bis zum Fluss, sehr malerisch. Diese ersten beiden Aussichtspunkte waren für mich klar die Highlights des Parks. Ich besuchte noch weitere Lookouts, doch die waren, ehrlich gesagt, weniger spektakulär. Ich verweise daher auf die Bilder.


Nature's Window

Schlussendlich musste ich mich von dieser einzigartigen Landschaft verabschieden und mich weiter Richtung Norden aufmachen. In Carnarvon suchte ich vergeblich nach einer Dusche und einem Gratisplatz zum Übernachten, was in den Städten schwierig ist, da Eingangs stets explizit das Campieren auf nicht dafür authorisierten Grundstücken verboten wird. Daher ging ich weiter. Mein Ziel war eigentlich eine Raststätte, 70km nördlich von Carnarvon. Ich musste aber aufgrund Müdigkeit - ich war bereits zum Kaninchenmörder mutiert - und fortgeschrittener Stunde auf dem nächstbesten Rastplatz Halt machen. Dies stellte sich als sehr gute Entscheidung heraus. Die Nacht war klar und es breitete sich ein Sternenhimmel aus, das könnt ihr euch nicht vorstellen! Ich kann mich nicht erinnern, schon mal einen so wunderschönen, klaren und hellen Sternenhimmel mit unzähligen unterschiedlich hellen Sternen gesehen zu haben. Sogar die Milchstrasse war deutlich zu erkennen, einfach umwerfend! Dieser Rastplatz war direkt an der Strasse, nur durch Büsche davon getrennt. Trotzdem war es sehr still. Ab und zu hörte ich ein Donnern und Rauschen wie von einem Flugzeug und kurz darauf brauste mit über 100 Sachen ein hell erleuchteter Roadtrain vorbei, extrem imponierend und nachhaltig.

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