Gestern war ein emotionaler Tag. Nach drei Monaten intensivem Englisch-Lernen stand nun das Cambridge Advanced English-Examen an. Und bevor ihr fragt, ja, ich hab's gerockt! - oder so. Im letzten Monat arbeiteten wir mehrere alte Examen unter Prüfungsbedingungen durch, die mir vom Gefühl her einiges besser liefen als eben gestern. Naja, es ist vorüber, ändern kann ich es sowieso nicht und zum Jammern schreibe ich diesen Beitrag erst recht nicht. Den Kursabschluss feierten wir übrigens mit Abendessen in Scarborough, süssem billigem Weisswein, einem Feuerwerk in Hillarys und Ausgang in der City, der nach einer Stunde umherlaufen im McDonalds und schliesslich im letzten Bus (00:08) endete.
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So viel zum Feiern.
In diesem Beitrag möchte ich euch zwar etwas spät meine Sprachschule vorstellen. Lexis English ist in mehreren australischen Städten vertreten. Im Falle Perth befindet sie sich fünf Minuten zu Fuss - stark von den Ampeln abhängig - vom Scarborough Beach entfernt, was der Hauptgrund für meine Wahl war. Ich war zu Beginn vorgewarnt worden, dass viele Schweizer - und Schweizerinnen, um politisch korrekt zu schreiben - Cambridge Kurse absolvieren, aber war dann doch sehr über die Anzahl erstaunt. Am ersten Tag gab es eine Einführung zur Schule. Im Raum befanden sich vielleicht 20 Personen und genau eine war Nicht-Schweizerin! Meine Klassenzusammensetzung sah dann auch so aus: 10 Frauen, 4 Männer; eine Mexikanerin, eine Deutsche, ein Italiener - und zwar klischeemässig! -, zwei Brasilianer und neun Deutschschweizer. Zuerst weigerte ich mich, mit meinen Landsleuten schweizerdeutsch zu sprechen, merkte dann aber, dass ich mich so nur ins Abseits befördere. So sprach ich halt eben auch berndeutsch. Mich störte vor allem, dass viele, sobald sie das Schulzimmer verlassen hatten, konsequent schweizerdeutsch sprachen und nicht einmal versuchten, miteinander englisch zu sprechen. Die Franzosen und Belgier schafften es untereinander, warum wir nicht? Ich denke, wir Schweizer haben zu grosse Angst, einen Fehler zu machen, sodass wir auf der sicheren Seite bleiben und halt eben in unserer Muttersprache sprechen. Jetzt jammere ich ja doch! Oder ist es Aufregen? Egal, besser einen Themenwechsel.
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Wie schon in einem vorgehenden Beitrag erwähnt, organisiert die Schule jeden Nachmittag soziale Veranstaltungen, wie etwa einen Conversation Club mit gratis Kaffee und Kuchen, Aussie Food und Beer Tasting, Surfen, Didgeridoo-Lektionen, Aussie Rules Football, Barbecue, Picnic, aber auch Unterstützung für jene, die hier einen Job suchen. Zwei spezielle Events, an denen die ganze Schule aus dem Häuschen war, waren Halloween und der Melbourne Cup am 3. November. Zu Halloween ist nur soviel zu sagen, dass mich allgemein die Beliebtheit hier in Australien erstaunt hat, da ja diese Tradition urprünglich aus den USA stammt. Die Reception wurde authentisch mit Spinnweben, schwarzen und orangen Ballonen, Spinnen und verkleideten Sekretärinnen dekoriert, es gab ein gratis Zmittag für die Klasse, die sich geschlossen verkleidet. Viele Klassen brachten daher ihren Morgen mit Verkleiden und Schminken zu. Der Melbourne Cup, on the other hand, ist DAS Pferderennen des Jahres. Einmal mehr findet es, wer hätt's gedacht?!, in Melbourne statt und wie bei den Aussies üblich, bedeutet dies jedenfalls für den Bundesstaat Victoria einen offiziellen Feiertag. Traditionell wird sich chic angezogen, Männer mit Anzug und Krawatte, Frauen mit Kleid und Hut. So gab es auch hier einen Contest, welche Dame den schönsten Hut und das schönste Kleid trägt. Natürlich wurde das Rennen live mitverfolgt und im Anschluss gab es Pizza, offeriert von der Schule. Ihr merkt, es war mir trotz den oben erwähnten Schwierigkeiten ein grosses Vergnügen, hier zur Schule zu gehen nicht nur wegen der hervorragenden Lage, sondern auch weil sie viele Aktivitäten anbietet und den Studenten viele Gelegenheiten bietet, die australische Kultur kennenzulernen. Gestern musste ich nicht nur von der Schule Abschied nehmen, sondern auch von drei Frauen, die mir in dieser Zeit ans Herz gewachsen sind: Lena, Melanie und Sarah. Hat stets Spass gemacht mit euch und vermissen werde ich euch schon ein bisschen, cheers.
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