Um zum Fährterminal mitten in Shanghai zu gelangen, geht man eine Rampe herunter wie in ein Parkhaus. Man wird dann mit einem Bus am Quai entlang zur Fähre gebracht, von wo eine steile Treppe hoch zur Gangway führt. An Deck kann man nochmals die Skyline bestaunen und den Flussverkehr beobachten. Zuerst geht es auf dem Huangpu flussabwärts, vorbei an Frachtterminals und Werften. Nach etwa 30 Kilometern mündet der Fluss in das Yangtse-Delta.
Auf der Fähre haben etwa 500 Personen inklusive Besatzung Platz. Man hat die Wahl zwischen 2er- (Royal oder Special, mit eigenem Bad), 4er- (1st Class), 8er- (2nd Class) und 47er-Kabinen (2nd Class Japanese Style, Tatami-Matten). Preislich unterscheiden sie sich nur wenig. Da das Schiff nicht ausgebucht war, hatten wir eine 1st Class Kabine für uns alleine.
Es mag am Alter des Schiffes gelegen haben oder an der bescheidenen Grösse, jedenfalls wurde uns beiden trotz nur leichtem Seegang übel. Da half Ingwer, vorsorglich in Irkutsk gekauft, liegen oder an Deck auf den Horizont zu schauen. Dabei sah ich Fliegende Fische, die in der Sonne silbrig glänzten.
Zwei Tage und zwei Nächte später setzten wir in Osaka zum ersten Mal Fuss auf japanischen Boden. Von China herkommend, fielen uns schnell markante Unterschiede auf: es hat viel mehr Touristen, wir wurden nicht dauernd angestarrt, niemand drängelt, die Leute sind grundsätzlich freundlich und bedanken sich für so ziemlich alles.
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